Schon seit langer Zeit faszinieren mich Heilmethoden, die sich wunderbar für Körper und Geist kombinieren lassen. Denn die beste Investition, die jeder von uns in seinem Leben machen kann, ist die, in seine eigene Gesundheit und in sich selbst zu investieren. Schließlich haben wir nur dieses eine Leben. 💓
Naja, und was die traditionellen Heilmethoden angeht, liegt China ganz weit vorne, wenn es darum geht, den Körper gesund zu halten und auch die natürliche Schönheit zu bewahren.
Aus vielen ganzheitlichen Heilmethoden Asiens beeindruckt mich eine Technik ganz besonders: Gua Sha! Eine jahrtausendealte Behandlung der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die Körper und Geist gleichermaßen anspricht.
Nur, was steckt genau hinter dieser Heilmethode?! 🤔
Wir im Westen kennen das hauptsächlich aus der Schönheitsindustrie für Gesichtsbehandlungen, aber in Wirklichkeit kann es noch einiges mehr.
Schauen wir uns die Herkunft und Geschichte der Gua Sha-Behandlungen an, so reichen die Wurzeln über mehr als 2.000 Jahre zurück. Erste Aufzeichnungen finden sich in medizinischen Texten der Ming-Dynastie (1368–1644).
Schon damals wurde Gua Sha eingesetzt, um Krankheiten „herauszuschaben“ – vor allem bei Fieber, Muskelschmerzen, Erkältungen, Entzündungen sowie Energieblockaden.
Traditionell nutzte man einfache Werkzeuge aus Tierhorn, Bambus oder Jade, die mit Massageöl über die Haut geführt wurden. Heute kommen häufig glatte Steine aus Jade oder Rosenquarz zum Einsatz; dennoch haben die traditionellen Werkzeuge nicht an Charme und noch viel weniger an ihrer Wirkung verloren.
Wie praktisch für mich – und auch für euch 🥰, dass ich direkt an der Quelle hier in China, an einem „traditionellen Gua Sha – Workshop“ teilnehmen konnte und dieses Wissen nun mit euch teilen kann. 🫶
In einer netten Frauenrunde und von einer professionellen TCM-Ärztin, die sich auf Gua Sha-Behandlungen spezialisiert hat, haben wir einen kleinen Einblick in diese traditionelle Heilmethode bekommen und uns professionell aufklären lassen.



Zu Beginn wurden uns die Unterschiede der Materialien der Gua Sha-Werkzeuge (Boards) erläutert und wofür sie sich ideal eignen. Nicht jedes Werkzeug ist für jede Partie des Körpers geeignet.
Kurz zusammengefasst als Überblick:
Gesicht & Dekolleté: Jade oder Rosenquarz (sanft, kühlend)
Nacken & Kopf: Aventurin oder Obsidian (lösende, energetisierende Wirkung)
Körper & Rücken: Bian-Stein, Horn oder Metall (intensiv und tiefenwirksam)

Danach ging es auch schon los, und wir wurden in die unterschiedlichen Techniken erstmal in der Theorie eingeführt. Anschließend durften wir gegenseitig das Erlernte in die Praxis umsetzen, natürlich mit Vorsicht und unter Anleitung.

In der TCM wird der menschliche Körper als ein System betrachtet, in dem Qi (Lebensenergie) und Blut frei fließen müssen. Wenn dieser Fluss blockiert ist, zum Beispiel durch Stress, Kälte, falsche Ernährung oder Verletzungen, entstehen Schmerzen, Spannungen oder Krankheiten. Gua Sha eignet sich daher wunderbar bei Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, Erkältungen und Erschöpfung. Die „Gua Sha-Behandlung“ löst Blockaden, lindert Muskelverspannungen und verbessert die Durchblutung. Sie hilft bei Kopfschmerzen, Nacken- und Rückenbeschwerden sowie Erkältungen. Zudem regt sie die Mikrozirkulation an, reduziert Entzündungen und harmonisiert den Energiefluss (Qi).
Zur kurzen, etwas verständlichen Erklärung: Der Begriff „Gua“ bedeutet schaben oder streichen, und „Sha“ bezeichnet die Rötungen oder Stauungen, die auf der Haut während dieser Behandlung entstehen.
Typische Körperstellen für die Behandlung sind Nacken, Rücken, Schultern, Arme, Beine und Bauch. Mit einem speziellen Schabewerkzeug, oft aus Jade, Horn oder Porzellan, wird Massageöl über die Haut gestrichen. Heute werden auch elektrische Geräte verwendet, die eine intensivere Wirkung bieten.



Ein wichtiger Punkt: Wenn dein Körper auf die Behandlung mit Rötungen reagiert, bist du auf dem richtigen Weg. Die Haut kann Rötungen oder kleine Blutergüsse zeigen; in der Philosophie der TCM bedeutet das, dass Qi und Blut wieder frei fließen, wodurch die Durchblutung und das Lymphsystem aktiviert werden, Entzündungen verringert und die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt werden.

Die Behandlungen können sich anfangs sehr intensiv bis teils schmerzhaft anfühlen, dies ist ein Anzeichen dafür, dass die Harmonie deines inneren Qi nicht im Gleichgewicht ist. Anhand meines nächsten Video könnt ihr an meiner Körperhaltung und Reaktion die intensive Wirkung deutlich erkennen. 🙈😂 Was sich zuerst eher nach einer Foltermethode anfühlte, hat sich im nächsten Moment wie eine wohltuende Wiedergeburt erwiesen. Jeder Muskel in meinem Körper wurde gelockert und ich habe mich leicht und innerlich entspannt wie schon lange nicht mehr gefühlt.
Es war ein herrliches Gefühl, gerade weil ich unter dauerhaften Rückenbeschwerden leide. Aber nun weiß ich; mich würde man unter jeder Folter sofort brechen! 🙈😂😂😂
Ich habe mir natürlich auch für zu Hause ein traditionelles Werkzeug angelegt und an Bauch und Beinen bereits getestet. Zuerst war ich skeptisch, aber nein (!), bei regelmäßiger Anwendung wirkt es wirklich. Es eignet sich übrigens auch wunderbar bei Wasserablagerungen und Verdauungsproblemen.

Damit jeder von euch diese Technik zuhause als kleines Ritual nutzen kann, habe ich eine kurze Anleitung für „Gua Sha für Kopf und Nacken“ zusammengestellt:
Vorbereitung: Einige Tropfen Gesichts-Öl oder Balsam auf Nacken und Haaransatz auftragen, damit der Stein sanft über die Haut gleitet.
Nacken: Mit dem Gua Sha-Stein von der Schulter bis zum Haaransatz streichen. Jede Bewegung 3–5 Mal in eine Richtung wiederholen.
Hinterkopf & Schläfen: Sanft mit der gewellten Seite vom Hinterkopf zu den Schläfen gleiten. Das entspannt und beruhigt.
Hals: Mit langen, fließenden Zügen von unten nach oben über die Seiten des Halses streichen.
Schon wenige Minuten täglich können helfen, Verspannungen zu lösen, klarer zu denken und den Nacken zu entspannen. Manchmal sind es keine großen Rituale nötig – nur ein kühler Stein, ein kurzer Moment der Stille und der Mut, loszulassen.
🕊️ Tipp: Atme ruhig und gleichmäßig. Wenn der Geist ruhig ist, fließt das Qi harmonisch und wenn das Qi harmonisch fließt, wird der Körper gesund. 🧘
Doch die jahrhundertealte Methode hat längst ihren Weg in die moderne Kosmetik gefunden. Besonders beliebt ist das Gua Sha Facial, bei dem Steine aus Rosenquarz oder Jade über Gesicht und Hals gestrichen werden. Es fördert die Durchblutung, reduziert Schwellungen und Augenringe und verleiht der Haut einen frischen Glow – ganz ohne Eingriffe. Zudem strafft es die Gesichtsmuskeln, sorgt für einen rosigen Teint und unterstützt die Kollagenproduktion sowie die Hautelastizität.
Eine Technik, die ich seit vielen Jahren zu meiner täglichen Beauty-Routine gemacht habe und um nichts in der Welt missen wollen würde. Denn ihre Wirkung ist sichtbar und spürbar. Meine Tools begleiten mich weltweit auf jede meiner Reisen und dürfen niemals fehlen. 🥰
Hier ist eine einfache Anleitung für „Gua Sha fürs Gesicht und Dekolleté„:
Wichtiger Hinweis vorweg: Die empfohlene Wartezeit nach einer Botox-Behandlung beträgt ca. 7-14 Tage, und nach einer Hyaluron-Behandlung liegt die empfohlene Wartezeit sogar bei mindestens 3-4 Wochen, bevor man seine Gua Sha-Routine durchführt.
Vorbereitung: Ein paar Tropfen Gesichts-Öl oder Serum auftragen, damit der Stein sanft über die Haut gleitet. Das Gesicht sollte entspannt und sauber sein.
Wangen & Nase: Vom Nasenflügel sanft nach außen zu den Ohren streichen. Jede Bewegung 3–5 Mal wiederholen.
Kieferlinie: Vom Kinn nach außen zum Ohrläppchen gleiten – das löst Spannungen und formt sanft die Konturen.
Augenpartie: Mit leichtem Druck vom inneren Augenwinkel nach außen zu den Schläfen streichen. Das wirkt abschwellend und beruhigend.
Stirn: Vom Mittelpunkt der Stirn nach oben zum Haaransatz streichen – in gleichmäßigen, fließenden Zügen.
Abschluss: Zum Schluss das Gesicht mit beiden Händen sanft ausstreichen – vom Kinn nach oben und außen. Anschließend das Gesicht mit seiner gewohnten Pflegeroutine verwöhnen.
💫 Tipp: Bewahre die Tools im Kühlschrank auf – die Kälte hilft gegen Schwellungen und schenkt einen frischen Glow am Morgen.
Sanfte Züge. Tiefe Ruhe. Ein Hauch von Jade – und der Tag beginnt in Balance. Ihr werdet das Ritual lieben. 🧘✨
Inzwischen zeigen auch moderne Studien, dass Gua Sha die Mikrozirkulation der Haut und das Immunsystem stimuliert. Es wurden messbare Verbesserungen bei chronischen Schmerzen und Entzündungswerten festgestellt. Auch westliche Mediziner erkennen zunehmend den stressreduzierenden und entzündungshemmenden Effekt dieser Methode an.
Gua Sha ist also mehr als nur ein Trend! ✨ Es ist ein jahrtausendealtes Heilritual, das Körper, Geist und Haut in Balance bringt.
Für mich persönlich ist es auch mehr als nur eine Wellness-Behandlung. Es ist ein Ritual, das uraltes Wissen mit moderner Achtsamkeit verbindet. Es erinnert mich daran, dass Schönheit von innen kommt – aus Ruhe, aus Balance, aus dem feinen Gleichgewicht zwischen Bewegung und Stille. ✨🫶

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