So heißt die Übersetzung des Wortes Beijing – Pei-ching „Nördliche Hauptstadt“. Aber eigentlich ist es die Hauptstadt der Volksrepublik China. Und wenn man all die unterschiedlichen Städte miteinander vergleicht, die ich bisher erkunden konnte, ist die Stadt Peking für mich tatsächlich auch das, was ich mir unter dem Land „China“ ursprünglich vorgestellt habe.
Peking hat eine über dreitausendjährige Geschichte und ist als Hauptstadt das politische Zentrum Chinas. Zurzeit wird die Einwohnerzahl auf rund 21,54 Millionen Menschen geschätzt. Aufgrund der langen Geschichte beherbergt Peking ein bedeutendes Kulturerbe. Dies umfasst die traditionellen Wohnviertel mit Hutongs, den Tian’anmen-Platz („wörtl. Platz am Tor des Himmlischen Friedens“), die 1987 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Verbotene Stadt, den neuen und alten Sommerpalast und verschiedene Tempel, wie z. B. den Himmelstempel, den Lamatempel und den Konfuziustempel. Die Geschichte der Stadt Peking reicht bis in die Zeit von 1121 bis 770 v. Chr. zurück, als sie den Namen Ji (Schilf) trug. Unter diesem Namen wurde die Stadt 1000 v. Chr. zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Das sind ein paar durchaus interessante Fakten. Und wenn ich ehrlich bin, schafft es diese Stadt ein bisschen das Gefühl von Ehrfurcht zu vermitteln. Wenn man bedenkt, wie viele Jahrhunderte an Geschichte dort geschrieben wurden.
Eigentlich reicht eine Reise nach Peking auch nicht aus, um all die Schönheiten zu erkunden, die diese Stadt zu bieten hat. Ich persönlich war bisher zweimal dort und beim zweiten Mal habe ich den Charme dieser Stadt erst so richtig „fühlen“ können.
Da man als Tourist allerdings leider nur eine begrenzte Zeit dort zur Verfügung hat, bekommt ihr in diesem Blog einen kleinen Überblick, welche dieser Sehenswürdigkeiten meiner Ansicht nach ein „must see“ und welche eher „nice to see“ sind.
Vorher möchte ich euch aber an unseren verrückten aber lustigen Erfahrungen teilhaben lassen. Verrückt in dem Moment 🤯🙈 – lustig im Nachgang. 🤣
Die erste Reise in die Hauptstadt war direkt im Anschluss an die Corona-Pandemie. Reisen war so langsam wieder möglich, und wir haben gleich die Chance ergriffen, einen 6-Tage-Trip in die Hauptstadt zu machen. Von Hefei aus erreicht man die Hauptstadt mit dem Schnellzug ganz bequem in 3 Stunden und 37 Minuten. 🚅🤩

Leider hatten zur selben Zeit scheinbar auch sehr viele andere Menschen diese Idee 🤯 und seitdem hat das Wort „Menschenmassen“ für uns eine völlig neue Bedeutung.
Wir haben – ungelogen – 15 Minuten gebraucht, um vom Ausstieg aus dem Zug an die Rolltreppe zu gelangen, die im Übrigen wirklich nur wenige Meter von uns entfernt war. Wir wurden den gesamten Weg zur Rolltreppe von den Menschenmassen geschoben. Das war ein Erlebnis der dritten Art. 🥴😛
Damit ihr mal ein Gefühl dafür bekommt, hier ein Bild: Reisen an „gewöhnlichen Tagen“ – und im Vergleich dazu Reisen während „Nationalfeiertagen“.


Seit diesem Trip steht für uns definitiv fest: Während der Feiertage befinden wir uns gar nicht erst im Land und ganz sicher reisen wir auch nicht mehr durch das Land. 😅
Zu dem Zeitpunkt waren wir aber noch Anfänger und haben die Erfahrungen der anderen Expats nicht so richtig ernst genommen. 🤣🙈🥴 Man lernt ja mit jeder Erfahrung dazu, und vielleicht hilft mein Bericht wenigstens anderen Menschen klüger zu sein als wir es waren. 😊
Da wir aber sehr glücklich waren wieder reisen und vor allem endlich auch das Land erkunden zu dürfen, haben wir versucht, alles mit Humor zu nehmen.
Wir lebten ja nun schon inzwischen ein Jahr in China und waren mit der Didi-Nutzung sowie mit anderen chinesischen Apps ganz gut vertraut. Daher waren wir mutig und entschlossen uns, auf einen Guide zu verzichten und die Hauptstadt auf eigene Faust zu erkunden. Wir hatten auch das Glück, dass ich von einer Bekannten, die in Peking vorher gelebt hatte, im Vorfeld alle Sehenswürdigkeiten und Restaurantempfehlungen bekommen habe.
Ich selbst hatte vorher auch viel recherchiert. Ich hatte alle wichtigen Spots rausgesucht und die Entfernungen von Hotel zu den jeweiligen Spots gecheckt, um zu vermeiden, dass man kreuz und quer durch die Stadt fährt und damit wertvolle Zeit vergeudet. Um in der kurzen Zeit so viel wie möglich erkunden zu können, macht es immer Sinn, alle Spots logistisch zu sortieren.
Bei unserem ersten Besuch hatten wir das Hotel CHAO Sanlitun gebucht und das zweite Mal das Holiday Inn Express Dongzhimen. Beide Hotels liegen nah beieinander und von dort aus hat man eine super Anbindung an alle Sehenswürdigkeiten. Daher sind – je nach Budget – beide Optionen empfehlenswert.
Womit wir allerdings nicht gerechnet hatten, war tatsächlich der Verkehr. So etwas habe ich in meinem Leben noch nie gesehen. Für die kürzesten Distanzen brauchten wir enorm viel Zeit, und wir mussten teilweise 1 Stunde auf ein Didi warten. Wir haben echt das eine oder andere Mal gedacht: „Huch, was ist denn hier los?! 🤔 😂“. Kannten wir aus unserer Kleinstadt so gar nicht. Wenn das Didi 5 Minuten dauert, storniert man und bucht gleich ein Neues, das dann nur 1 Minute braucht. Allein aus Prinzip.🤣
Wer darüber nachdenkt, Peking erkunden zu wollen und nie zuvor in China gewesen ist, dem würde ich ans Herz legen, für einige der Sehenswürdigkeiten einen Guide zu buchen. Montags haben zum Beispiel sehr viele Sehenswürdigkeiten geschlossen, quasi wie bei uns an Sonntagen. Manche Tickets müssen frühzeitig gebucht werden, da sie sonst ausgebucht sind. Peking ist zwar internationaler als andere Städte Chinas, aber dennoch sprechen wenige Menschen Englisch. Das Hotel sollte wirklich zentral gut gelegen sein, und eine Vorabplanung ist wirklich unumgänglich.
Für uns ging der erste Trip direkt zur Chinesischen Mauer. Ich kannte die Geschichte dahinter nur ein wenig aus dem Film „The Great Wall“.

Die Mauer wird heute durch staatliche Finanzierung ständig restauriert. Bei Peking steht ein 600 km langer Abschnitt, der größtenteils in einem guten Zustand ist. Vier Abschnitte können heute von Touristen besichtigt werden. Der bekannteste restaurierte Mauerabschnitt erstreckt sich bei Badaling, 70 km nordwestlich von Peking. Weitere touristisch erschlossene Abschnitte befinden sich bei Mutianyu, Simatai und Juyongguan.
Wir haben uns für den Abschnitt Mutianyu entschieden. Wir waren wirklich sehr aufgeregt. Als wir endlich da oben standen und alles auf uns wirken lassen konnten, war es ein Gänsehautgefühl, welches ich nicht in Worte fassen kann. Das mit eigenen Augen zu sehen und anfassen zu können, war ein Gefühl so voller Ehrfurcht und Respekt.
Inzwischen war ich schon zweimal dort, da ich unbedingt dieses Gefühl mit meiner Schwester teilen wollte. Auch unsere Freunde aus Deutschland waren dort und waren ebenso überwältigt von diesem Gefühl wie wir. 💖🫶
Die Chinesische Mauer ist eine Schutzanlage zur Grenzsicherung, die während der Ming-Dynastie (1368–1644) im Norden Chinas errichtet wurde. Die breite begehbare Mauer im Norden Pekings aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts bildet das ikonische Bild der Chinesischen Mauer und ist zu einem Sinnbild Chinas geworden. Die Länge der Schutzanlage wird mit 6260 Kilometern angegeben. Nach neuesten archäologischen Erhebungen gab das chinesische Amt für Kulturerbe im Juni 2012 die Gesamtlänge aller Großen Mauern mit 21.196 km an.
Hinsichtlich Volumen und Masse gilt die Große Mauer der Ming-Zeit als das größte Bauwerk der Welt. Der Abschnitt zwischen Shanhaiquan, Yumenquan und Yangguan ist mit einer angegebenen Länge von 3.460 km als „längste Mauer der Welt“ im Guinness-Buch der Rekorde verzeichnet. 1987 erklärte die UNESCO Abschnitte der Chinesischen Mauer zum Weltkulturerbe.
2007 wurde die Mauer von weltweit 70 Millionen Menschen im Rahmen einer Privatinitiative zu einem der „neuen sieben Weltwunder“ gewählt.






Nach diesem beeindruckenden Erlebnis fuhren wir weiter zum Sommerpalast.
Kaiser Qianlong ließ ihn 1751–1764 für eine Gesamtsumme von 4,8 Mio. Silber-Tael als Geschenk zum 60. Geburtstag seiner Mutter errichten.
So ein Geschenk an seine Mutter kann man mal machen, oder?🤣🙈
Die Gebäude zählen zu den Meisterwerken chinesischer Architektur, und der Park zu den beeindruckendsten chinesischen Landschaftsgärten.
Heute ist der Sommerpalast ein Besuchermagnet und zählt zu den frequentiertesten Sehenswürdigkeiten der chinesischen Hauptstadt.
Für uns gehört der Sommerpalast nach der Mauer definitiv zu einer „must see“ Sehenswürdigkeit, die ihr auf keinen Fall verpassen solltet.
Schlendert durch den bunten und prachtvollen Sommerpalast und stellt euch China im 18. Jahrhundert vor, mit all seiner Schönheit und den traditionellen Kleidern und Trachten. 🥰✨













Diese zwei Sehenswürdigkeiten könnt ihr wunderbar verbinden und über einen Guide buchen, der für euch einen Fahrer organisiert und alle Tickets im Vorfeld besorgt.
Eine weitere „must see“ Sehenswürdigkeit sind die Hutongs. Am besten macht man diese Tour am Abend, wenn das ganze Viertel durch funkelnde Lichter erstrahlt wird.





Dort habt ihr auch die Möglichkeit, ein traditionelles Teehaus zu besuchen und an einer Teezeremonie teilzunehmen.

In dieser Area befinden sich zudem viele Restaurants, Bars sowie Boutiquen zum Shoppen. Ein wirklich schöner Ort zum Verweilen.
Wer die westliche Küche bevorzugt, dem empfehle ich die spanische Tapasbar „Modernista“, die sich fußläufig in der Nähe der Hutongs befindet. Ganz nach dem Motto Dining & Dancing könnt ihr dort erst lecker speisen und zu späterer Stunde die gewonnenen Kalorien anschließend gleich wieder verbrennen.
Kulinarisch bietet Peking wirklich ein breites Spektrum an nationaler wie internationaler Küche.
Gönnt euch zum Beispiel ein Frühstück bei Tiffany und schafft die perfekte Grundlage für einen schönen Shoppingtag in der stilvollen Wangfujing Pedestrian Street.


Verpasst auf keinen Fall, die traditionelle Peking-Ente zu probieren. Meine Empfehlung dazu: Wählt lieber ein lokales Restaurant und vermeidet Touristenspots. Unserer Erfahrung nach sind die gehypten Spots überteuert und die Qualität ist mittelmäßig. In kleinen traditionellen Lokalen hatten wir dagegen tolle Erlebnisse mit einer ausgezeichneten Qualität und super Preisen.

Für alle Liebhaber der exklusiven Küche empfehle ich einen Besuch im Restaurant Niko Romito im stilvollen Bulgari Hotel, Beijing. Schließt das kulinarische Erlebnis gerne mit einem Signature Cocktail ab. Ihr werdet es lieben. 🫶🥰






Bei unserer Tour durch die Stadt besuchten wir auch den Tian’anmen-Platz, auch genannt Platz am Tor des Himmlischen Friedens. Dieser Platz ist ein sehr historischer Ort, an dem viele bewegende Ereignisse stattgefunden haben, die die Geschichte Chinas geprägt haben. Dort findet sich auch offizielle Staatsportrait von Mao Tse-tung, der von 1954 bis 1959 Staatspräsident der Volksrepublik China und von 1943 bis 1976 Vorsitzender der Kommunistischen Partei war.




Von dort aus kann man direkt durch einen wunderschönen Pfad zur Verbotenen Stadt spazieren. Bequemes Schuhwerk ist auf diesem City-Trip absolut empfehlenswert. 🤣







Eine weitere empfehlenswerte Sehenswürdigkeit ist der „Tempel of Heaven“. Der Himmelstempel ist ein kaiserlicher Opferaltar und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Treppen, die zum Tempel führen, stehen für den Weg zu den Göttern.






Wir haben bei unserem Trip auch den Olympiapark besichtigt, wobei wir wirklich ziemlich enttäuscht waren. Das Olympiastadion war tatsächlich das Interessanteste an diesem Park.


Der Besuch der Verbotenen Stadt verlief – leider – ähnlich. Wir hatten eine sehr hohe Erwartung an diese Sehenswürdigkeit. Wenn man recherchiert, welche Dinge man in Peking unbedingt sehen muss, steht die „Verbotene Stadt“ bei jeder Suche ganz weit oben. Leider war sie für uns leider kein Highlight und wir haben tatsächlich mitten drin die Tour abgebrochen.
Beide Sachen bekommen von uns leider keine Weiterempfehlung. 🙈



Was ich aber hingegen richtig schade fand, war, dass ich es bei beiden Trips nicht geschafft habe, den Lama-Tempel zu besichtigen.
Aber man muss sich ja immer noch eine kleine Hintertür offen lassen, um einen erneuten Besuch der Hauptstadt einzuplanen. 😉
Denn Beijing ist jedes Mal eine Reise wert.🤩

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